Hyperaktivitäts- und Aufmerksamkeitsstörungen: Theoretische Kontroversen und praktische Folgen

Der vorliegende Beitrag ist im Rahmen einer diesjährigen Veranstaltungsreihe des VDS Berlin mit dem Themenschwerpunkt "Körperbehinderten- und Klinikschulen" entstanden. Diese thematische Zuordnung beinhaltet, dass Hyperaktivitäts- und Aufmerksamkeitsstörungen neben der Klinik auch für den Bereich Körperbehinderung von Interesse und Bedeutung sein können. Dafür mag es zwei Gründe geben: Zum einen finden sich Kinder- und Jugendliche mit dieser Problematik in nennenswerter Zahl an Körperbehindertenschulen, weiterhin werden Hyperaktivitäts- und Aufmerksamkeitsstörungen vom Mainstream des wissenschaftlichen Fachdiskurses als eine Beeinträchtigung oder besser gesagt: Erkrankung angesehen, die dem organischen Bereich zuzuordnen ist. Primär hirnphysiologische Faktoren sollen demzufolge für diese Störungen verantwortlich sein. Sie werden gegenwärtig in besonderen neuronalen Netzwerken und synaptischen Verschaltungen gesehen. Genetische Faktoren gelten dabei aufgrund von Familien- und Zwillingsuntersuchungen als äußerst bedeutungsvoll (Gemeinsame Erklärung internationaler Wissenschaftler 2005). Remschmidt und Heiser (2004, A2457) beziffern ihren Anteil auf 70 bis 95 %. Umwelteinflüsse, so genannte exogene Risikofaktoren, treten demnach nur noch als verstärkende Bedingungen hinzu (Amft 2004; Walther & Ellinger 2008).

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Autor:Bernd Ahrbeck
Quelle:Sonderpädagogik in Berlin - Heft 3/2009
Jahr:2009
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