Psychopathologie und Therapie der Borderline-Persönlichkeitsstörung

Die Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS) ist ein schwerwiegendes psychiatrisches Störungsbild. Suizidalität, Selbstverletzungen und hochgradige Einschränkungen des Selbstwertes führen zu starkem Leidensdruck bei Betroffenen und deren sozialem Umfeld. Mit einer Prävalenz von ca. 1,5% ist die BPS häufiger als schizophrene Erkrankungen und verursacht etwa 30% der Gesamtkosten für stationäre psychiatrische Behandlungen in der BRD. In den letzten Jahren hat sich der Kenntnisstand zu Psychopathologie, Ätiopathogenese und Behandlungsmöglichkeiten der BPS deutlich verbessert. Die meisten Wissenschaftler sehen heute eine generalisierte Störung der Affektregulation im Zentrum der Störung, deren Ursachen wiederum in Wechselwirkungen zwischen genetischen Faktoren, traumatischen biographischen Erfahrungen und dysfunktionalen Bewältigungsstrategien liegen. Störungsspezifische Therapieverfahren, insbesondere die Dialektisch Behaviorale Therapie (DBT) nach M. Linehan, flankiert von psychopharmakologischer Behandlung, zeigen gute Behandlungsergebnisse sowohl im stationären als auch im ambulanten Bereich. Die flächendeckende Versorgung mit ausgebildeten ärztlichen und psychologischen Psychotherapeuten steht aber noch in den Anfängen, so dass häufig auf spezialisierte Zentren zurückgegriffen werden muss.

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Autor:M. Bohus & C. Schmahl
Quelle:Nervenarzt 9 2007 78:1069-1081
Jahr:2007
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